Nachdem wir das neue A3 Cabrio ausgiebig gefahren waren, war es an der Zeit in die neue S3 Limousine zu wechseln. Dass wir nunmehr ein Dach überm Kopf haben nehmen wir wohlwollend hin. Immerhin wartet der Col de Braus noch auf uns. Die gesamte Rundstrecke von Monaco nach Monaco zu fahren und vor Anbeginn der Nacht zurück zu sein, scheint unrealistisch. Aber völlig egal, wir müssen einfach mit dem S3 den Col de Braus gefahren sein. Beim Wechsel vom A3 Cabrio ist das Gefühl von “endlich genug Leistung” nicht wegzukriegen. Es geht schon deutlich beherzter zur Sache als bisher. Während die Leistung für die Stadt bisweilen eine ziemlich untergeordnete Rolle spielt möchte man in den Bergen doch bitte auch das passende Spielzeug. Das Wetter ist ideal, die Uhrzeit verkehrstechnisch auch. Ab geht’s!
Mr. Passion am Steuer
Den ersten Stint fährt Sebastian und führt den S3 nach anfänglicher Autobahn-bedingter Durststrecke seinem Bestimmungszweck zu: Durch Kurven heizen und die Drehzahl immer schön hoch halten. Ich klammere mich auf dem Beifahrersitz fest und fühle mich eher wie auf dem Sozius eines Motorrads. In schnell gefahrenen spitzen Kurven neigt der S3 eher zum Unter- als zum Übersteuern, was praktischerweise nicht nur den Fahrspaß ein wenig eingrenzt, sondern auch das Hin- und Herfliegen des Beifahrers. Kurve folgt auf Kurve, immer Bergauf, teilweise in den Serpentinen aus dem ersten Gang heraus. Schnell vorankommen kann man mit dem S3. Allerdings fühlt es sich nicht so richtig nach “großem Kino” an. Ein wenig Leistung vermisse ich trotzdem und frage mich wann wohl die RS3 Limousine kommt. Genauso vermisse ich auch den kernigen Klang, den man von einem “S” erwarten dürfte. Alles geht unspektakulär von statten. Das Fahrwerk ist sportlich abgestimmt aber immer noch als komfortabel zu bezeichnen, die Zahnfüllungen wird man jedenfalls nicht verlieren und eine Straße mit vielen Schlaglöchern wird nicht sofort zur Tortour. Auf der Sorte Straßen, auf der wir gerade unterwegs sind ist das eher ein Vorteil, sonst würde die Freude schnell vergehen.
Ausstattungsvariante?
Kurz nachdem wir den höchsten Punkt unserer Reise überschritten haben und wieder mit der Abfahrt beginnen wechseln wir das Steuer. Die perfekte Sitzposition ist im S3 schnell gefunden, Einstellungsmöglichkeiten gibt es genug. Meine bisherigen Beobachtungen bestätigen sich auch wenn ich selbst das Gaspedal unter Kontrolle habe (und deutlich zahmer fahre als Sebastian): Der S3 gleicht eher einfach nur der stärksten Motorisierung als einem wirklich sportlichen Auto. Was ich von einem eigenen Buchstaben aber irgendwo erwartet hätte. Oder man könnte es auch eine Ausstattungslinie nennen. Für alles andere – also das große Kino im Zusammenhang mit dem A3 – dürfte wohl dann die Quattro GmbH mit ihrem RS Rechnung tragen. Worauf ich hinaus will: Warum nennt man ihn nicht einfach A3 2.0 TFSI quattro?
Optischer Leckerbissen
Die Karosserie-Modifikationen im Vergleich zur normalen A3 Limousine stehen der Kompaktlimousine jedenfalls außerordentlich gut. Die großen Felgen mit den kurzen Überhängen und die tief kauernde Statur verhelfen dem S3 zu einem sehr aggressiven Look ohne dass jede Menge Brimborium nötig wäre. Die Modifikationen sind dezent und auf den Punkt. Allein aufgrund des gelungenen äußeren Erscheinungsbildes würde ich den S3 dem A3 vorziehen. Ob die Optik einem den Mehrpreis wert ist, muss wohl jeder für sich entscheiden.
Fahrzeug | Audi S3 Limousine |
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Motor | 1984cm³ 4-Zylinder Motor |
Antrieb | Allradantrieb quattro |
Leistung/Drehmoment | 300PS (221kW) / 380Nm |
Beschleunigung 0-100 km/h | 5,3s |
Höchstgeschwindigkeit Vmax | 250 km/h |
Getriebe | 6-Gang S tronic |
Türen/Sitze | 2/4 |
Verbrauch kombiniert | 7,0l/100km |
Preis Testfahrzeug | ab 42.300,00 € |
Sonderausstattungen (Auszug) | - |
Andere Blogger sagen zur S3 Limousine:
mein-auto-blog: Der Zweiliter Vierzylindermotor brummt nach dem Druck auf den Startknopf sonor los. Turbolader, Vierventiltechnik, Direkteinspritzung und eine kontinuierliche Verstellung der Ein- und Auslassnockenwelle lassen den Benziner auf 300 PS erstarken.
autophorie: Deutlich dumpfer und prägnanter lässt es sich mit der S3 Limousine durch die Tunnel von Monaco schalten und walten – vorher noch um den Hairpin am Grand Hotel herum und danach ab durch den Tunnel auf den Hafen zu.
auto-geil: Der Fahrspass stimmt. Für mich auf jeden Fall. 40.100 Euro kostet der S3 als Sportback. Ich würde der Limousine den Vorzug geben, weil ich die Form einfach mag. Die neuen viertürigen coupeähnlichen Limousinen entsprechen voll und ganz meinem Geschmack.
rad-ab: Habe ich schon mal eine Liebeserklärung an den Allradantrieb geschrieben? Traktionsverlust? Fehlanzeige und wenn, dann untersteuert er kurz um sich dann – dank den elektronischen Helferlein – wieder einzufangen.